Schlitz

Schlitz

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Schlitz [ʃlɪts̮], der; -es, -e:
längliche, schmale Öffnung, die in etwas eingeschnitten o. Ä. ist oder durch Verschieben von Teilen vorübergehend hergestellt werden kann:
er schob den Brief durch den Schlitz des Briefkastens; sie steckte eine Münze in den Schlitz des Automaten.
Syn.: 1Fuge, Ritze, Spalt, Zwischenraum.
Zus.: Briefkastenschlitz, Sehschlitz, Türschlitz.

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Schlịtz 〈m. 1
1. schmale Öffnung, Spalt (Mauer\Schlitz, Tür\Schlitz)
2. Einschnitt als Öffnung (Hosen\Schlitz)
[<ahd. sliz „Spaltung, Bruch“; → schlitzen]

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Schlịtz , der; -es, -e [mhd. sliz, ahd. sliz, sliʒ = Schlitz, Spalte, urspr. = durch Reißen entstandener Spalt, zu schleißen]:
1. längliche, schmale Öffnung in etw. [die durch Verschieben von Teilen vorübergehend hergestellt werden kann]:
der S. des Briefkastens;
seine Augen wurden zu -en (wurden bis auf einen schmalen Spalt zugekniffen).
2. (ugs.) Kurzf. von Hosenschlitz.
3. offener, schmaler, länglicher Einschnitt in einem Kleidungsstück:
ein Rock mit seitlichen -en.
4. (vulg.) Vagina.

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Schlịtz,
 
Stadt im Vogelsbergkreis, Hessen, 240 m über dem Meeresspiegel, zwischen Rhön und Vogelsberg, 10 300 Einwohner; Limnologische Flussstation des Max-Planck-Instituts für Limnologie in Plön. Schlitz ist Zentrum des Schlitzer Landes, eines ehemaligen geschlossenen Kulturraums und Trachtengebiets (hessische Trachten). Heimatmuseum; elektromechanische und Leinenindustrie.
 
 
Schlitz hat ein geschlossenes mittelalterliches Stadtbild mit Mauerring und vier Stadtburgen: Vorderburg mit quadratischem, im Kern vielleicht romanischen Turm und Renaissancegiebeln (16./17. Jahrhundert), Hinterburg (16. Jahrhundert) mit schlankem, rundem Bergfried des 14. Jahrhunderts, Schachtenburg (zwei Fachwerkbauten des 16./17. Jahrhunderts) und Ottoburg (Frühbarockbau mit runden Ecktürmen, 1653-81). Die barocke Hallenburg (1755) außerhalb der mittelalterlichen Stadt wurde klassizistisch verändert. Vielfach umgebaute Stadtkirche (12.-16. Jahrhundert). Rathaus von 1617, Dachreiter mit geschweifter Haube; Fachwerkhäuser. Im Ortsteil Fraurombach evangelische Kirche mit gotischem Freskenzyklus im romanischen Langhaus.
 
 
Das 812 erstmals urkundlich erwähnte Schlitz erhielt Mitte des 14. Jahrhunderts Stadtrecht. Die vom Kloster Fulda in Schlitz als Vögte eingesetzten Herren von Schlitz, 1116 erstmals erwähnt, seit 1316 mit dem Beinamen »von Görtz« versehen, der allmählich Hauptname wurde, gründeten im Hochmittelalter die bis 1803 bestehende Herrschaft Schlitz, die sich mit dem Dreißigjährigen Krieg aus der fuldischen Herrschaft gelöst hatte. 1806 fiel die säkularisierte Herrschaft an Hessen.
 

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Schlịtz, der; -es, -e [mhd. sliz, ahd. sliz, sliʒ = Schlitz, Spalte, urspr. = durch Reißen entstandener Spalt, zu ↑schleißen]: 1. längliche, schmale Öffnung, die in etw. eingeschnitten o. ä. ist od. durch Verschieben von Teilen vorübergehend hergestellt werden kann: der S. des Briefkastens; er steckte eine Münze in den S. des Automaten; ein S. (Spalt) in der Mauer; seine Augen wurden zu -en (waren bis auf einen schmalen Spalt zugekniffen). 2. (ugs.) kurz für ↑Hosenschlitz. 3. offener, schmaler, länglicher Einschnitt in einem Kleidungsstück: ein Rock, Ärmel mit seitlichen -en. 4. (vulg.) Vagina: solche Lust zu vögeln hab' ich heute gar nicht. Beinah würde ich lieber ... mit dem Finger im S. auf und ab fahren (Rocco [Übers.], Schweine 100).

Universal-Lexikon. 2012.

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